Relevanz:

Weltweit sind Familien in Ausnahmesituationen, Eltern in Sorge um ihre Gesundheit, ihre finanzielle Existenz und vor allem, um die Gesundheit ihrer Kinder.
Über Corona-Erkrankungen und Corona-AK positiv getestete Erkrankungen bei Kindern existiert bisher nur eine, in Anbetracht der Krankheitslast/Sorgen, extrem geringe Datenlage aus außereuropäischen Ländern. Wenig ist bekannt über die Dauer von Prodromalstadien, kinderspezifischen Krankheitszeichen, so dass über die Ausprägung der Verläufe,  die Dauer der Virusausscheidung nach Infektion, die Bedeutung der „Durchimmunisierung“ der Kinder als mögliche Infektionsquellen wenig bekannt ist. Mit diesem Projekt können aufgrund der absoluten Neuheit des Auftretens einer COVID-Virus Pandemie grundlegend neue Erkenntnisse für die Ausbreitung durch Kinder, die Behandlung von Kindern, Schwere der Erkrankung und Langzeitverläufe in Deutschland generiert werden. Die Teilnahme an der Corona-Kinderstudie gibt den Familien die Gelegenheit in einer, als von den meisten Eltern als bedrohlich empfundenen Situation, aktiv und selbstwirksam den Gesundheitszustand ihres Kindes gut informiert zu beobachten und zu dokumentieren und somit im Sinne bürgerunterstützten (citizen science) Forschung (Eltern-Empowerment) mitzuhelfen ein besseres Verständnis für die epidemiologischen Zusammenhänge bei Coronavirus Infektionen und deren Bedeutung für die Kindheit zu entwickeln.

Allgemeine Situation:

Die Atemwegserkrankung COVID-19, die durch den Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöst wird, ist erstmals Ende Dezember 2019 in der Millionenstadt Wuhan der chinesischen Provinz Hubei auffällig geworden. Sie entwickelte sich im Januar 2020 in der Volksrepublik China zur Epidemie und breitete sich schließlich weltweit aus. In Deutschland wurde die erste Infektion am 28.01.2020 bestätigt.

Den Stand kann beispielsweise auf der Corona Seite  der Johns Hopkins University eingesehen werden: https://coronavirus.jhu.edu/map.html. Es scheint, dass Kinder und Jugendliche genauso häufig infiziert werden, wie Erwachsene, jedoch scheinen deren Verläufe häufiger asymptomatisch oder durch das Auftreten milderer Symptome gekennzeichnet zu sein. Über die Häufigkeit schwerer Erkrankungen, sowie die Dauer der Virusausscheidung, Viruspersistenz und Langzeitverläufe bei Kindern fehlen wissenschaftliche Daten.